Seife ist nicht gleich Seife ...
Seifenarten einfach erklärt
Eine echte Seife besteht auf der Basis von Öl, Wasser und Lauge, bei der alkalischen Spaltung von Fetten. Beim Verseifungsprozess entsteht natürliches Seifentensid (Schaumbildend) und natürliches Seifenglycerin (Pflegstoff). Es können zusätzliche Inhaltsstoffe wie pflanzliche oder mineralische Wirkstoffe, Parfum oder Farbstoffe beigegeben werden.
Kernseife ist wohl die bekannteste Form der Seifenherstellung und zu Grossmutters Zeiten ein beliebter Klassiker. Die Verwendungsmöglichkeit ist vielseitig. Mit dieser Seife können nicht nur die Hände gewaschen, sondern auch Flecken aus Kleidungstücken geschrubbt werden, den Fussboden gereinigt und sogar Blattläusen den Garaus gemacht werden. Die Basis der Kernseife bilden pflanzliche oder auch tierische Fette. Bei der Herstellung wird die Seifenmasse gekocht und das bei der Verseifung entstandene Seifenglycerin, welches unsere Haut pflegt, durch das sogenannte Aussalzen abgeschieden.
Gallseife ist zwar auch eine Seife des Typs Kernseife, allerdings wird dieser durch die Zugabe von Rindergalle ein weiterer Rohstoff beigefügt. Dies erhöht die Reinigungskraft der Seife enorm, sodass selbst Blut-, Gras- oder Rotweinflecken problemlos entfernt werden können.
Feinseife ist die am weitesten verbreitete Seife überhaupt. Auch hierbei handelt es sich um eine Kernseife, welche im Heissverfahren hergestellt wird. Allerdings werden bei der Herstellung meistens Parfum und Farbstoffe beigegeben. Hier ist auch kein Glycerin mehr enthalten sondern die rückfettende und pflegende Eigenschaft erhält die Seife durch die Überfettung, mit der Zugabe zusätzlicher Pflanzenöle.
Naturseife wird im Gegensatz zu den anderen Seifen im Kaltverfahren und ausschliesslich mit pflanzlichen Ölen hergestellt. Nun ja, sobald der Seifenleim in die Seifenform gegossen ist, kann die Naturseife eine Gelphase erleben. Da lassen sich Temperaturen von über 80 Grad Celsius messen. So kalt bleibt die Seifenmasse dann also doch nicht. Es lässt sich aber sagen, dass die Seife nicht auf einer Herdplatte zusätzlich erhitzt wird. Dieses Verfahren hat jedoch eine Auswirkung auf die Reifedauer der Seife. Eine Naturseife muss 7 bis 10 Wochen reifen, bis sie für den Verkauf geeignet ist. In dieser Zeit fällt der pH-Wert der Seife noch nach unten. Naturseifen enthalten sowohl das natürliche Seifenglycerin sowie zusätzlich Rückfettende Öle – dies wird Überfettung genannt – welche die Haut während der Reinigung pflegt.
Schmierseife besteht im Gegensatz zu Kernseife nicht aus
Natriumsalzen sondern aus Kaliumsalzen von verseiften Fetten. Schmierseife ist
flüssig oder halbfest. Schmierseife wird vorwiegend zu Reinigungszwecken
verwendet.
Glycerinseife wir ebenfalls wie eine Kernseife im Heissverfahren hergestellt. Dieser Seifenart wird noch Alkohol und ganz am Schluss des Siedeprozesses , Glycerin und Zitronensäure beigefügt.
Bei miriam's seifenwerkstatt werden hauptsächlich Naturseifen, aber seit 2020 auch Glycerin- und Feinseifen hergestellt. Grundsätzlich können alle meine Naturseifen als Hand-, Körper und Gesichtsseifen verwendet werden. Die Haarseifen sind explizit für die Haare konzipiert. Die Glycerinseifen und Feinseifen kann ich für alle Verwendungszwecke, auch für das Haarewaschen empfehlen. Ich verwende ausschliesslich pflanzliche Fette zur Herstellung, mit Ausnahme von wenigen Produkten, welche Bienenwachs enthalten.
Auch ätherische Öle zählen zu den Parfumen und sollen bei den Inhaltsstoffen erwähnt werden. Allergikern und Menschen mit Hautproblemen empfehle ich immer, ein Produkt ohne Duftstoffe zu verwenden. Duftstoffe dürfen maximal zu 3% der Seife beigefügt werden.
Miriam,
[24-Dezember-2020]